Reizüberflutung bei MS – mehr als nur ein Gefühl!
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 01/2023
Sicher haben Sie sich schon einmal überreizt gefühlt. Und man kennt auch den Satz: „Oh je, ich habe eine totale Reizüberflutung!“. Bei Gesunden bleibt der Satz erst einmal so stehen und bedeutet lediglich, dass man sich gerade „gestresst“ oder überfordert fühlt. Bei meiner Form der MS ist es so, dass ich sehr schnell auf zu viele Reize reagiere – und zwar meistens mit Fatigue, Sehstörungen und tauben Beinen. Manchmal fährt die MS dann alle möglichen Symptome auf und das Problem wird schnell auch ein körperliches! Es war ein langer Weg, bis mir klar wurde, dass ich nicht einfach nur empfindlich bin und mir nicht immer selbst die „Schuld“ gegeben habe, wenn mich etwas überfordert hat (nach dem Motto: „Stell dich nicht so an!“). Es ist ein Tatbestand, dass die Reizüberflutung auch zu den MS-Symptomen gehört. Allerdings liest man darüber sehr wenig, und ich musste viel recherchieren, um das alles begreifen zu können.
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Das Uhthoff-Phänomen im Winter
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 04/2022
Viele denken, dass es das sogenannte „Uhthoff-Phänomen“ nur im Sommer bei großer Hitze gibt, richtig ist aber, dass es sich hier um ein sehr hartnäckiges Phänomen handelt, das sich durchaus auch im Winter zeigen kann.
„Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter!“
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 03/2022
Ich mag ja Sprüche und Zitate, und wenn sie für mich stimmig sind, dann erstelle ich auch sehr gerne Grafiken und poste sie auf meinem Blog bzw. auf meiner Facebook-Seite. Von meinen vielen Followern weiß ich, dass sie es lieben, wenn mein „Guten-Morgen-Gruß“ mit einem stimmigen Spruch einhergeht, eben weil man sich oft auch gut darin wiederfinden und ihn als Impuls, Anregung und Motivation für den Tag begreifen kann. Dieses tägliche Feedback wiederum motiviert mich, besonders schöne Zitate auszusuchen oder auch mal welche selbst zu kreieren. Das tut mir beim „kreativen Schaffen“ gut und den Leser*innen beim Lesen. Ich stöbere also viel im Netz und stolpere über das ein oder andere, das mir gefällt, mich nachdenklich stimmt, fasziniert oder auch irritiert. Und so purzelte ich über jenen Spruch: „Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter!“ „Jaaa“, war mein erster Gedanke – das Leben ist kurz, und man muss einfach jeden Tag so nehmen, wie er ist und das herausholen, was guttut. Mein direkter Gedanke danach war allerdings: „Um Himmels Willen!“
Positiv denken – ist das gut möglich mit MS?
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 02/2022
Ich behaupte: Ja! Und damit meine ich nicht, dass sich plötzlich alle Probleme lösen, wenn man „positiv“ denkt. Vielmehr geht es um eine Lebenseinstellung. Handeln!
Fast schon ist es ein „Schlagwort“: Überall hört man: „Du musst nur positiv denken“! Ehrlich, das macht mich wütend, denn wenn es so einfach wäre, wären wir alle gesund und würden in Frieden leben. Manchmal ist es fast ein Hohn, wenn man so etwas gesagt bekommt. Fast so, als müsse man sich verteidigen oder rechtfertigen. Aber die gute Nachricht ist: Jeder Mensch, der dies hier liest, der sich diesem tollen Verein und Selbsthilfegruppen angeschlossen hat, ist schon auf dem positiven Weg. Denn für mich bedeutet „positives Denken“ vor allem eins: Handeln!
Krankheitsbewältigung und Perspektivwechsel
Resilienzstrategien bei MS
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 01/2022
Kluge Ratschläge bekommt man gerne mal – auch von Menschen, die so gar keine Ahnung haben. Man ist dadurch kein Stück weiter: Im Gegenteil, denn oft muss man sich auch noch rechtfertigen. Jeder Mensch hat seinen Weg, mit der eigenen Erkrankung umzugehen. Dabei aber auch immer einmal wieder über den eigenen Tellerrand zu schauen, kann wirklich hilfreich sein. Und statt der „Rat-Schläge“ können uns liebevolle Tipps, die freundlich vorgebracht werden, tatsächlich ab und an auch dabei helfen, unser Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Dem Glück auf der Spur: Glücklich sein trotz MS
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 04/2021
Geht es Ihnen auch so, dass Sie sich immer wieder einmal fragen, ob Sie glücklich sind? Glücklich, einfach so – und glücklich auch mit MS? Oder sogar: glücklich trotz MS? Glück hat viele Facetten, und das Glücklichsein kann man erlernen. Man kann lernen, den Fokus mehr auf das Positive im Leben zu richten, sich wertvolle Momente zu bewahren und sich diese in weniger guten Phasen als Motivation und Beruhigung aufzurufen.
Glück und Krankheit, wie passt das zusammen?
Für mich sind Schicksalsschläge und Glück vereinbar. Denn auch mitten in einem Schub können das aufmunternde Lächeln des Gegenübers, ein liebevolles Wort oder der Anblick einer schönen Blume Glücksmomente hervorrufen. Wenn wir es zulassen! Und wenn wir es „SEHEN“!
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Wenn die Nerven blank liegen: MS und Stress
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 03/2021
Wer kennt es nicht, das Gefühl, komplett unter Stress zu stehen? Viele MS-Betroffene berichten mir immer wieder, dass sie aufgrund von Stress vor allem auch ihre MS-Symptome deutlicher spüren oder gar einen Schub bekommen – und auch mir geht es so. Ich habe diesen Artikel bewusst emotional verfasst und auf „kluge Ratschläge“ verzichtet, denn: Wir alle wissen ja, dass wir Stressauslöser vermeiden sollen. Auch als völlig Gesunde! Nur erinnern müssen wir uns daran…
Was ist Stress?
Stress bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (sogenannte Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.
Die Wahrnehmung von Stress kann individuell sehr unterschiedlich sein. Das heißt, ob eine Situation bei jemandem Stress auslöst, hängt davon ab, wie die- oder derjenige diese beurteilt oder wie stressresistent die Person ist. Stress kann demnach sowohl als positiv (auch Eustress, der trotz Belastung nicht schadet und Gefühle von Erfolg und Anerkennung mit sich bringt) als auch als negativ (auch Distress, der schadet und etwa Selbstzweifel, Versagensängste oder Panik transportiert) empfunden werden. Im letzteren Fall ist Stress das Gefühl, einer (bedrohlichen) Situation gegenüberzustehen und so ausgeliefert zu sein, dass man glaubt, diese nicht (mehr) beeinflussen zu können.
Wenn mein Hund über MS erzählen könnte
Hilfreiche Unterstützung durch Haustiere
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 02/2021
Es ist ja bekannt, dass Haustiere eine heilende Wirkung haben. Für chronisch Kranke bieten sie noch mehr – nämlich ein Heim, Geborgenheit und Liebe. Sie geben so viel, brauchen aber gleichzeitig auch volle Aufmerksamkeit: perfekt also, um besonders chronisch Kranke nicht in ein Loch fallen zu lassen.
Ein aktives Leben und mehr Lebensfreude
Menschen mit chronischen Erkrankungen haben oft einen anderen Alltag als Gesunde, und viele Betroffene fühlen sich noch dazu sehr häufig allein. Hier kann ein Haustier zu einem aktiven Leben beitragen, die Einsamkeit stoppen und darüber hinaus viel Lebensfreude vermitteln. Allein ein Tier zu streicheln, kann beruhigend wirken. Man hat einen Ansprechpartner, einen Zuhörer und einen Kuschelpartner. Das kann Gold wert sein und über manch traurigen oder schmerzhaften Moment hinweghelfen.
Schmerzen bei MS
Wahrnehmung, Akzeptanz und Behandlung
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 01/2021
Schmerzen bei MS kommen sehr viel häufiger vor als bekannt ist und als viele Ärzt*innen das wahrhaben wollen. Zum Glück steigt das Interesse am Thema stetig an, macht es zunehmend „salonfähiger“ und Betroffenen somit etwas leichter, darüber zu sprechen und Hilfe zu erhalten.
Unterstützung in schwierigen Zeiten
Es ist Zeit, Hilfe anzunehmen
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 04/2020
In eine Situation, in der man hilfsbedürftig ist, kommt man oft schneller als gedacht. Menschen mit MS kennen das nur zu gut, und vor allem wissen sie, wie schwer es ist, Hilfe anzunehmen. Man möchte autark bleiben und selbstständig entscheiden dürfen. Das ist ein Grundrecht des Menschen, und der Wunsch danach ist tief in uns verankert. Zuzugeben, dass man Hilfe braucht, fällt uns vielfach schwer, und vor allem kratzt es manchmal empfindlich an unserem Selbstbewusstsein. Hilfe anzunehmen kann und sollte man aber lernen.