Beate Eichmeier, Blickpunkt-Ausgabe 01/2023

Das Müsli zum Frühstück, mittags ein paar Nudeln mit Tomatensauce, nachmittags ein süßes Stückchen vom Bäcker und abends einen Salat mit Fertigdressing, einer Scheibe Brot und Dosenfisch. Und zum Nachtisch noch ein kleines Stück Schokolade. Klingt gar nicht mal so ungesund, oder? Doch der Schein trügt. Was all diese Lebensmittel gemeinsam haben, ist ihr hoher Zuckeranteil. Gerade Fertiglebensmittel, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, enthalten oft viel zu viel Zucker. Allein eine 400 g-Dose Tomatensauce kann bis zu 25 g Zucker, das Fertigdressing bis zu 10 Prozent Zucker enthalten. 5 g Zucker oder mehr sind nicht selten in 100 g Brot versteckt. Hering aus der Dose schlägt bei 200 g Inhalt mit 16 g Zucker zu Buche.

Alexandra Mangers Naturapotheke

Blickpunkt 2/2019
Ein Klassiker für die äußerliche Wundbehandlung, die Schafgarbe, die ich im Blickpunkt 1/2019 vorgestellt habe, soll eine der Lieblingspflanzen der Heiligen Hildegard von Bingen gewesen sein. Auch den Fenchel verwendete sie oft und gerne und sagte über ihn: „Und wie auch immer er gegessen wird, er macht den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme (...)“. Für mich Grund genug, um einen näheren Blick auf diese berühmte Äbtissin zu werfen.

„Die ganze Natur stehe dem Menschen zu Diensten, zum Heil seines Leibes und seiner Seele ist sie bestimmt”
(Hildegard von Bingen).

Erster Überblick zu mitnahmefähigen Modellen

Blickpunkt 4/2018

Elektroscooter, die in Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mitgenommen werden dürfen, werden von den Herstellern mit einem einheitlichen Siegel gekennzeichnet. Den Busfahrern signalisiert das Siegel am E-Scooter, dass das Hilfsmittel für eine Mitnahme zugelassen ist. Außerdem wird mit einer weiteren, an ÖPNV-Bussen angebrachten Plakette angezeigt, dass auch der Bus die entsprechenden Anforderungen erfüllt.

Von Petra Orben

„Die DIN A 13 tanzcompany sucht sechs Tänzer bzw. Tänzerinnen für eine multimediale performative (Tanz-) Installation vom 31. März bis 4. Mai in Berlin und Köln: Gesucht werden ein professioneller Tänzer und vier professionelle Tänzerinnen (hiervon eine sehr große Tänzerin) mit starker Performancequalität und sehr guten Kenntnissen aus dem Bereich zeitgenössischer Tanz und Tanztheater und ein Tänzer bzw. eine Tänzerin mit körperlicher Behinderung." Durch Zufall bekam ich diese Ausschreibung in die Hände und war sogleich Feuer und Flamme. „Tänzer/Tänzerin mit körperlicher Behinderung" - das wäre doch was für mich! Okay, ich habe von dieser Art Tanzszene keinen Plan, doch so schwer konnte das ja nicht sein. Dachte ich auf jeden Fall. Bei Rhythmus und Tanz fühlte ich mich früher als Fußgängerin schon immer zu Hause und heute mit dem Rollstuhltanzen sowieso. Warum also nicht?

Neugierig suchte ich auf deren Homepage nach brauchbaren Informationen. Aha, da war ein Video. Wow! Zwei Personen in Rollstühlen bewegten sich mit vier nichtgehandicapten Tänzern zu abstrakten Klängen über eine Bühne. Modernes Tanztheater, wie ich es schon öfter bei Aufführungen von Pina Bausch zum Beispiel gesehen hatte. Nur dieses Mal zusätzlich mit Rollstühlen. Das kann ich auch!

Funktionelle Elektrostimulation als Hilfsmittel bei Fußhebeschwäche: ein Erfahrungsbericht

Von einem Mitglied der MSK e. V., Blickpunkt 4/2017

Das Leben besteht aus einem Kreislauf von Wandlungsphasen: Es versucht uns immer aus unserer Mitte zu treiben, und die Herausforderung ist es, zurück in die Mitte zu kommen. Schlägt es dich zu weit aus deiner Mitte, wirst du krank. Das habe ich durch erste Einblicke in die traditionelle chinesische Medizin während meines Studiums in China gelernt. Seit meiner MS-Diagnose vor 20 Jahren habe ich einen anderen Blick auf die Wandlungsphasen in meinem Leben gewonnen. Meine sind anders als die von Anderen. Anders als die von Gesunden, aber auch anders als die von anderen MS-Kranken — das ist einfach so bei der Krankheit mit den 1.000 Gesichtern. In den letzten Jahren spüre ich vor allem immer mehr Wandel in meiner Mobilität. Ich kann immer kürzere Strecken laufen und seit dem letzten Jahr kommt auch noch ein verändertes Gefühl für die Bewegungen selbst dazu. Ich kann Treppen nicht mehr richtig laufen und bin schon einige Male beim Treppensteigen hängengeblieben.

Wenn ich die Hände voll habe oder gerade kein Geländer in der Nähe ist, lege ich mich auch schon mal flach hin. Bis auf ein paar Blessuren, wie einem blutigen großen Zeh nach einem heftigen Tritt an eine Steinstufe auf dem Weg in mein Büro, ist bislang nichts Schlimmes passiert. Mit Türschwellen habe ich inzwischen aber einen besonders fiesen neuen Gegner gefunden, mit dem ich jetzt fast täglich zu tun habe. Mal mit, mal ohne Blut, aber oft mehr als nur nervig.

Geistige und körperliche Bewegungsfreiheit entwickeln

Von Katrin Kluge, Blickpunkt 3/2017

Ich hatte gerade mit meiner Schauspielausbildung angefangen, da spürte ich immer öfter ein Kribbeln im Körper, Doppelbilder beeinträchtigten mein Sichtfeld und ich konnte meine Blase nicht mehr kontrollieren. Ich war 23 Jahre alt und hatte MS, das ergab die Liquoruntersuchung im Krankenhaus. Nun stand für mich die Frage im Raum, ob ich diesen Beruf mit Multipler Sklerose je würde ausüben können. Ich entschied mich dafür, meine Ausbildung an der Schauspielschule fortzusetzen und lernte dadurch die Alexander-Technik kennen. Heute, über 20 Jahre nach der Diagnose, arbeite ich als Schauspielerin für Theater und TV und unterrichte die Alexander-Methode, die mein Leben mit MS von Grund auf verändert hat.

Alexander-Technik als Weg zu mehr Achtsamkeit und Gesundheit

Vor über 100 Jahren entwickelte der australische Schauspieler und Rezitator Frederick Matthias Alexander (1869–1955) seine Methode, um den Stimmausdruck zu verbessern. Seine pädagogische Methode verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Die Alexander-Technik ist ein Weg zu mehr Achtsamkeit und Gesundheit. Sie ist ein Übungsweg für den Alltag: Erfahrungen und Übungen zur Selbstwahrnehmung vergrößern die Sensibilität für körperliche Prozesse und deren Zusammenhänge mit Gedanken und Gefühlen.

Ein bewegendes Wochenendseminar

Von Sandra und Bernd Meixner, Blickpunkt 3/2016

Seit ungefähr zwei Jahren sind wir, Sandra und Bernd Meixner, Mitglieder der Freizeitsportgruppe KSG Rhein-Neckar in Heidelberg-Wieblingen. Dort treffen wir uns einmal im Monat mit anderen Rollstuhlfahrenden und Begleitpersonen, um Rollstuhltraining zu machen. Wir fanden es notwendig, da Sandra als MS-Betroffene zwar noch mit dem Rollator laufen konnte, aber immer öfter auf den Rollstuhl angewiesen war. Weil es schon in der Freizeitsportgruppe viel Spaß gemacht hatte, dachten wir uns, dass wir an einem zweitägigen Mobilitätstraining teilnehmen sollten, um vielleicht noch etwas dazuzulernen, da zwei volle Tage doch intensiver sind als nur ein Sonntagnachmittag.

Am 25. und 26. Juni fand in Rheinstetten bei der Firma t-rv das erste zweitägige, von der MSK e. V. organisierte Mobilitätstraining statt. Das Training wurde von Holger Kranz gestaltet, der bereits viel Erfahrung als Leiter der Freizeitsportgruppe der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des integrativen Sports mitbrachte. Es hatten sich circa 20 Rollstuhlfahrende mit verschiedenen Einschränkungen (u.a. MS und Spina bifida) eingefunden, die den besseren Umgang mit dem Hilfsmittel Rollstuhl erlernen wollten.

Blickpunkt 2/2015
Es ist immer wieder die gleiche Geschichte: Weit entfernt, im Urwald, am Amazonas oder sonst irgendwo lebt ein Naturvolk ohne Zivilisationskrankheiten, wie Übergewicht, Herzinfarkt oder Krebs. Da genau ihre Pflanze oder Beere, Wurzel oder auch Nuss (eigentlich egal) reich an Vitaminen, Antioxidantien (wieder egal) ist. Und sie trinken genau diesen speziellen Tee oder essen genau diese spezielle Pflanze. Natürlich wird auch durch Studien belegt, dass der gesundheitliche Nutzen sogar Holunderbeeren oder Rotwein übertreffen soll. Ein neues Superfood ist geboren! Aber brauchen wir das wirklich?

„Richtiges Theaterspielen mit Text lernen und so, das ist nichts für mich. War es noch nie. Aber Improvisationstheater machen, das kann ich bestimmt gut. Da muss man ja nur Alltagssituationen simulieren und nachstellen.“

Petra Orben – MS Meine Seite, Blickpunkt 1/2015

Das waren seit jeher meine klugen Worte, was ein Leben auf der Bühne betrifft. Schon in der Schule habe ich mich nicht darum gerissen, aktives Mitglied in der Theater-AG zu werden. Zu kompliziert diese Auswendiglernerei. Nur einmal war ich in einem kleinen Stück als passive Mitspielerin ohne Text zu sehen, an einem Tisch sitzend und Hähnchen (!) essend. Da sah ich doch eher meine Zukunft beim Improvisationstheater, wenn überhaupt. Denn das bisschen Improvisieren konnte schließlich nicht so schwer sein, oder? Einschlägige TV-Formate hatten einem dies ja zur Genüge erfolgreich und immer sehr amüsant vorgemacht. Aber in den vielen Irrungen und Wirrungen meines Lebens sind sämtliche Pläne dieser Art für viele Jahre in der Versenkung verschwunden. Doch weil ich immer ein offenes Ohr und ein wachsames Auge für die Dinge um mich herum habe, ist mir im letzten Jahr völlig zufällig ein Flyer vom Tanzhaus NRW in Düsseldorf in die Hände gefallen: „Experimentelles Bewegungstheater und schöpferische Improvisation“. Oh, interessant! Das könnte ja was für mich sein!