David Wheldon, Blickpunkt-Ausgabe 3/2019
(Aus dem Englischen übersetzt von Kathrin Grüner)
Dass Multiple Sklerose (MS) eine mysteriöse Erkrankung mit verblüffenden Eigenschaften ist, wird seit über einem Jahrhundert von zahlreichen Autoren immer wieder bestätigt – sei es etwa durch den französischen Pathologen Jean-Martin Charcot in der Mitte des 19. Jahrhunderts oder dem britischen Neuropathologen David Oppenheimer in den 1980er Jahren, mit dem ich in Oxford zusammenarbeiten durfte. Aufgrund seiner Beobachtungen zu familiären Häufungen, Besonderheiten in der geografischen Verbreitung sowie chronischen Entzündungsreaktionen in den kleinen Blutgefäßen des Gehirns kam er zu dem Schluss, dass es sich bei MS nicht um eine primäre Autoimmunerkrankung, sondern um eine von außen eingebrachte multifaktorielle Erkrankung handelt, die entsprechend zu therapieren ist.